Blog erstellt: 26.07.2023
Da ich jetzt wieder auf der Rückreise bin und so ein Blogbeitrag sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, werden die letzten Tage nur in Bildern mit Unterschrift beschrieben. Mit einer Ausnahme.
Über den vermutlich coolsten Tag dieser Reise muss ich aber schon etwas ausführlicher berichten, denn ich hatte viel Spaß, hoffe, ihr auch beim Lesen. Macht euch am besten dabei ein Bier auf…
Ich liebe die Hitze, aber nach über zwei Wochen 40°C im Schatten, und da war ich selten, beschließe ich dann doch ziemlich verschwitzt dieses wunderbare Land mit den gastfreundlichen Menschen zu verlassen. Bei natürlich über 40°C im Schatten, und der befand sich maximal unter Wombat, cruisen wir in Richtung der Grenze, die wir damals in entgegengesetzter Richtung überquert haben. Ich bin schon ziemlich nervös, denn vor zwei Wochen standen wir dort ja eine Stunden in der prallen Sonne und haben brav warten müssen, bis die Frontantriebler vor uns dran waren. Das war diesmal auch so, aber wir hatten Gesellschaft.
Etwa zwei Kilometer vor der Grenze sichten Wombat und ich zwei Tramper mit Rucksäcken am Straßenrand stehen. Ich freue mich immer, wenn ich Menschen mit Daumen nach oben zeigend sehe, weil diese Art zu Reisen so gut wie ausgestorben ist. Als Pilot und auch als Wombat muss man allerdings in wenigen Sekunden die Entscheidung treffen, ob man die zum Daumen gehörenden Nasen am Straßenrand sympathisch findet oder nicht. Hat man angehalten, nimmt man sie auch mit.
Bei diesen beiden Jungs waren Wombat und ich uns sehr schnell einig und mein Beuteltier bremste quasi von alleine. Auch der erste verbale Kontakt fühlte sich gut an und so saßen wir kurze Zeit später zu dritt in Wombat und rollten Richtung Grenze und auch Richtung Sonne, die durch Wombats Frontscheibe hineinlächelte.
Die beiden netten Kerle standen gerade einmal eine Minute am Straßenrand bevor wir sie einsammelten. Was für ein Glück für sie … und für mich auch.
Sie sind Brüder und kommen aus Dänemark und reisten ein paar Tage durch Albanien. Am nächsten Tag müssen sie allerdings wieder den Flieger von Podgoriza zurück nach Kopenhagen nehmen und so hat Sune für ihre letzte Nacht vor dem Flug einen Campingplatz neben dem Flughafen ausgesucht.
Natürlich bringt Wombat sie dort hin und da sich Wombats Pilot, Tobias und Sune in kurzer Zeit richtig gut verstehen, würden wir vermutlich dort auch eine Nacht verbringen. Aber erstmal müssen wir den Grenzübergang bewältigen.
Sune sitzt auf dem Beifahrersitz, muss jedoch auf Wombats hintere Couch flüchten, da es vorne wirklich brütend heiß ist. Ich biete ihnen kaltes Wasser aus dem Kühlschrank an, was sie auch dankend annehmen und ergänze: „There is not only water in fridge ;)“
Unglaublich aber wahr, nach einer Stunde haben wir dann doch die Grenze überquert. Allerdings kam mir diese Stunde deutlich kürzer vor als damals, denn wir hatten interessante Gespräche. Diese beiden sind echt gut drauf. Tobias spielte z.B. schon mit seiner Band in Manhattan und Sune segelte mal mit seinem Boot in die Karibik.
Sune sitzt wieder vorne und von hinten fragt Tobias: „You said there is not only water in the fridge. Can I take a beer?“. Die Jungs werden mir immer sympathischer bzw. wir merken, dass wir ähnliche Interessen haben. Noch kurz vor dem Campingplatz hebe ich noch Geld ab und wir kaufen ein bisschen Essen und natürlich viel Bier ein. Zu wenig, wie sich später herausstellen wird.
Die Suche nach dem Camp ist ein wenig kompliziert, aber wir haben mit diesem Platz eine sehr gute Wahl getroffen. Wombat wird abgestellt, die beiden Jungs wählen die kleine Hütte daneben zum Übernachten und wir trinken Bier vor Wombat. Wir müssen allerdings das Biertrinken unterbrechen, denn wir haben zum Abendessen Fisch bestellt und müssen jetzt zum Boot, denn der Vater mit seiner Tochter zeigt uns vor dem Essen noch den Skardarsko See, in den ich bei meiner Ankunft in Albanien schon gesprungen bin.
Schnell wird neben Bier noch die GoPro eingepackt und schon düsen wir vom Fluss zum See und springen natürlich hinein. Wer bei instagram ist, kann sich die Bootstour bzw. den Tag gerne in bewegten Bildern angucken (wombat_t3)
Anschließend gibt’s Abendessen und ich glaube, das war der beste Fisch (Karpfen?), den ich je gegessen habe. Beim Essen unterbrechen wir allerdings das Biertrinken schon wieder und wählen Weißwein.
Danach geht’s wieder zu Wombat, vor dem wir uns ins Gras setzen, Musik hören und es wird mit Bier über das Leben, das Universum und über den ganzen Rest gequatscht. Plötzlich kommt ein netter Montanegriner mit einer Flasche selbstgeprannten Schnaps mit vier Pinnchen vorbei, setzt sich neben uns und lädt uns ein.
Leider können wir uns, aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse, nicht großartig unterhalten, aber er sitzt einfach nur neben uns und fühlt sich wohl. Dann sagt er doch zwei Worte auf Englisch zu uns. Diese zwei Worte sind so passend, dass wir alle lachen und mit ihm übereinstimmen. Er sagt zu uns:“Dream Team“.
Es ist schon stockdunkel, da kriecht Sune in das kleine Häuschen und Tobias und ich merken kurze Zeit später, dass mein Kühlschrank nur noch Wasser beinhaltet. Also wird aus dem oberen Schrank die Weißweinflasche aus Albanien, die eigentlich als Mitbringsel gedacht war, geköpft. Danach tauchte der Nebel nicht nur über dem Fluss auf.
Ich ärgere mich im Nachhinein sehr über mich, denn ich, sorry, Wombat schleppt seit Herne eine Flasche Fiege im Kühlschrank durch die Länder, die ich eigentlich bei einem sehr schönen Ort auf der Reise aufplöppen lassen wollte. Das wäre genau der richtige Moment gewesen, aber vor lauter Bier habe ich das Fiege übersehen. Echt Schade 😦
Der nächste Morgen ist hart aber okay und wir verabschieden uns von der Campingplatzfamilie um 9 Uhr und sie winken uns zu und rufen „Bye bye Dream Team“. Die wenigen Kilometer zum Flughafen werden in Wombat noch mit stimmungsvoller Musik begleitet und um 9:30 verabschieden sich Tobias und Sune noch von mir und Wombat kriegt sogar noch ein Küsschen von Tobias.
Ich bin mir ziemlich sicher, wir werden nochmal zusammen ein oder zwei Bierchen trinken.
Da kann ich aber lange auf die nächsten Bunker warten
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Hallo Marc, habe deinen Bericht studiert und mich gefreut, von dir zu lesen, auch über die coole Reise mit den Dänen! Wir haben auch noch super schöne weitere Tage in Albanien verbracht, und sind dann auch wohlbehalten wieder in der Schweiz angekommen. Nun plane ich schon meine nächste Reise im Oktober, wo es dann in den Süden albaniens geht. Es werden mich dann fünf Männer als Team Mitglieder begleiten. Ich wünsche dir eine gute Zeit und freue mich mal wieder von dir zu hören lieber Gruss Benu Baumann, wildersueden.ch
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Hey Benu, freut mich von dir zu hören und dass ihr wieder gut in der Schweiz angekommen seid 🙂 Danke für die netten Worte über diesen Blog – habe deine Seite auch besucht und finde deine Art zu Reisen und dabei Menschen mit in die Natur zu nehmen eine sehr schöne Aktion. Auf deiner Seite habe ich ein Bild aus Sardinien gesehen, dass du vermutlich auf diesem Blog wiedererkennen wirst 😉
Wünsch dir noch viele schöne Reisen mit vielen netten Leuten und vielleicht trifft man sich ja mal wieder in der Natur.
Liebe Grüße, Marc
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